HAVE
A GOAT
DAY



BOCK AUF ZIEGEN!


Du musst einen Blog schreiben, haben sie gesagt. Das wird ein großer Spaß für dich und die Leser, haben sie gesagt...

Als erstes musst Du Dich vorstellen.... die Leute müssen doch wissen, mit wem sie es zu tun haben. Vorstellung! Also genau damit beginnen, worin ich nicht gut bin. Klasse!

Nun denn: Mein Name ist Manu. Ich bin eine der wenigen Ziegenbekloppte hier in diesem Land. Gelernte Landwirtin mit ein paar verirrten Agrarwissenschafts-Semestern, mehr der Praktiker als Theoretiker, Sarkast, aber scheinbar doch von der optimistischen Sorte.



Zu meiner ersten Zicke kam ich mit 8 Jahren, durch eine sehr unschöne Geschichte und dabei wollte ich doch ein Pony.

Die Ponys kamen später auch noch, ebenso der ersehnte Hund, doch kann ich ganz klar sagen: die Ziegen haben es mir angetan. Mit 15 Jahren hatte ich meine Tiere dann in Eigenregie. In all den Jahren Fehler gemacht, aber auch vieles richtig. Verzweifelt, geflucht, Tränen vergossen, mit neuen Ideen und Haltungssystemen fast von vorn mit viel Herzblut begonnen, und wieder und wieder.

Nun sind es in diesem Jahr tatsächlich 30 Jahre in welchen ich Ziegen halte, ja - das könnte einen Blog wert sein, denn ich durfte in dieser Zeit einiges erleben, lernen, meistern; und Erfahrungen sind für andere Ziegenhalter manchmal mehr Wert als theoretisches Wissen aus Büchern.



Es wird nie langweilig. Neben neuen Verhaltensmustern der älter werdenden Tiere, hab ich das Gefühl, dass gerade Ziegen sich auch immer neue lustige Krankheiten ausdenken. Tierärzte sind dabei so ein Thema. Froh kann sich schätzen, der einen guten Doc für kleine Wiederkäuer an der Hand hat. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist einen solchen zu finden. Ziegen sind dann doch oft "speziell" und definitiv kein Schaf.

Inzwischen konnte ich für mich die Rassen finden, welche zu mir passen. Eine Rasse muss passen? Ja ich denke schon!

In meinem Fall sind es die Walliser Schwarzhalsziegen und mit noch ein paar Umdrehungen mehr Temperament ausgestattet, die Pfauenziegen. Die Thüringer-Waldziegen kamen mit den teilweise staunassen Flächen weniger gut zurecht. Zudem war die Zucht damals noch recht beengt, so dass die beiden Linien welche ich führte, mit Euterproblemen zu tun hatten, überließ man den Gitzi das Abpumpen der Milch. Das mag heute schon anders aussehen. Buren... ja gab es auch mal. Ebenso die Zwerge, WDE, BDE, Toggenburger, eine Stiefelgeiss, eine Nera und diverse Mixe.

Die Toggenburger, wie die Stiefelgeiss erreichten ein Alter von 15 Jahren. Damit will ich ausdrücken,- nur weil es nicht meine ultimativen Favoriten waren, wurde nix abgeschoben. Gemocht, wie geschätzt habe ich jede einzelne. Einfach nur nicht ernsthaft gezüchtet. Ausgenommen die Thüringer und Walliser. So war bis 2006 das Bild meiner Herde bunt. Dann kamen die ersten 3 Pfauenziegen! Da war’s passiert.



In meinem Blog möchte ich Euch mitnehmen in meine Herde. Mit auf die Renaturierungsflächen, welche sich im Laufe der Jahre durch die Beweidung durch die Gehörnten zu artenreichen Oasen entwickelt haben;- mit zu Küchenschelle, Sechsfleck-Widderchen, Feuerfalter, Wechselkröte und Co.

Wenn es Euch interessiert, lasse ich Euch Teil haben an Krankheitsverläufen und möglichen Therapien. Und natürlich alles andere rund um diese Querulanten.

Einfach nur in der Hoffnung, diese oft verkannten, vorurteilsbehafteten, dabei aber doch so liebenswürdigen Charaktere in Ziegengestalt, anderen Menschen näher zu bringen.